Die Sirene ertönt, 60 Minuten sind gespielt. Die Anzeige der ATSV-Halle zeigt eine 25 zu 26-Führung des USC, doch das Spiel ist noch nicht vorbei: Lennert Weber steht am Siebenmeterpunkt und wartet auf den Pfiff des Schiedsrichters. Als dieser ertönt setzt er den Ball präzise in die von ihm aus rechte untere Ecke – USC-Schlussmann Thomas Köppen hat keine Abwehrchance. Das Spiel endet mit diesem dramatischen Schlusspunkt 26:26 und der ATSV fügt den Universitätssportlern den ersten Verlustpunkt der Saison zu.
Der USC Saar ging mit einem personell stark dezimierten Kader in das Saarbrücker Stadtderby gegen die dritte Mannschaft des TVA/ATSV. Markus Langer und Torwart Thomas Jeske fehlten verletzt, David Eckstein und Rudi Siegel fehlten aus privaten Gründen. Somit stand dem USC kein gelernter Kreisläufer zur Verfügung, was Allrounder Matthias Segner jedoch zu kompensieren wusste, dann jedoch im Rückraum fehlte. Die personell voll besetzte Mannschaft des ATSV startete stark und mit hohem Tempo, sodass sie die Anfangsphase des Spiels dominierte. Insbesondere Rückraumspieler Till Hasper bereitete der USC-Abwehr arge Probleme. Nach 14 gespielten Minuten stand es 8:6 für die Heimmannschaft, allein 6 Treffer gingen auf das Konto des Rückraumshooters.
Nun stellte Spielertrainer Ibrahim Chagga Mukladzija die Abwehr um, verteidigte nun selbst gegen Hasper und erzielte damit den erhofften Erfolg. Durch die stabilisierte Abwehr kam der USC zu einfachen Tempogegenstoßtoren und übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle. Nach 19 Minuten glich der USC beim Spielstand von 10:10 aus. Es folgte die stärkste Phase des USC kurz vor dem Pausenpfiff mit einigen ansehnlich herausgespielten Toren und ging mit einer Führung von 12:14 in die Pause.
Auch im zweiten Durchgang waren die Universitätssportler überlegen, zeigten eine konzentrierte und motivierte Leistung und konnten die 2-Tore-Führung stetig verteidigen. Nach 59 Minuten und 16 Sekunden stand es 24:26 nach dem fünften Treffer von Matthias Segner, das Spiel schien zugunsten des USC entschieden. Doch der ATSV spielte eine schnelle Mitte, kam nur 4 Sekunden nach dem Gegentreffer selbst zum Torerfolg. 40 Sekunden vor Schluss stand es somit 25:26 bei eigenem Ballbesitz für den USC. Man nahm mit einigen Pässen 10 Skeunden von der Uhr, ehe der USC eine Auszeit nahm. Nach der Auszeit wurde der Ball auf den rechten Rückraum gespielt, Matthias Segner erkannte eine Lücke zwischen seinen Gegenspielern, beim Versuch diese zu nutzen wurde er jedoch von seinen Gegenspielerm in die Zange genommen. Stürmerfoul – nicht die erste fragwürdige Auslegung der Stürmerfoulregel in diesem Spiel des Schiedsrichters.
Beim folgenden Gegenstoß wenige Sekunden vor Ende des Spiels wurde der Rechtsaußen des ATSV freigespielt, der mit großer Übersicht den noch besser postierten Linksaußen auf der anderen Spielfeldseite sah. Fabian Scher versuchte zu verteidigen, was nicht mehr zu verteidigen war und rannte in der letzten gespielten Aktion des sonst sehr fair geführten Spieles in den einspringenden Außenspieler. Rote Karte. Siebenmeter. Ausgleich. Schlusspfiff.
Die dritte Mannschaft des TVA/ATSV feierte den hart umkämpften Punkt, während der USC mit dem ihrerseits verlorenen Punkt haderte. Einerseits schaffte es der USC zwar das Auswärtsspiel gegen den stark besetzten und aufspielenden ATSV zu dominieren. Andererseits hätte sich der Universitätssportclub mit etwas mehr Cleverness und/oder etwas mehr Glück in den Entscheidungen des Schiedsrichters zwei Punkte verdient. Die Spieler des USC werden sich mental noch einige Zeit mit dem ersten Verlustpunkt dieser Runde beschäftigen müssen, ehe im nächsten Heimspiel am 22.10. die Chance besteht, den TVA/ATSV doch zu bezwingen – dann jedoch die zweite Mannschaft.
Für den USC spielten:
Thomas Köppen (Tor), Ibrahim Chagga Mukladzija (6), Oliver Keßler, Fabian Scher (2), Habib Hamdani (2), Axel Koch, Lukas Köppen (6), Matthias Segner (5), Joschka Großmann (5)